Diese große Scheune bildete zusammen mit einem Wohnhaus das Zentrum eines Hofguts. Es befand sich bei Honrath, heute ein Ortsteil von Rösrath.
Das Gut gehörte dem rund 50 Kilometer entfernten Kloster Gräfrath bei Solingen. Als noch weitere Ländereien hinzukamen, nannte das Kloster seinen Besitz 'Großeneichen' oder 'Großeigen'.
Der Pächter des Gutes hatte das Recht, von vielen Höfen ringsum Abgaben einzuziehen. Um 1800 waren es etwa 80 Bauern, die einen Teil Ihrer Ernte, den 'Zehnt', abliefern mussten. Gemeinsam mit seinem Anteil musste er diese Zehnten an das Kloster abführen. Die Naturalabgaben, meist Getreide, lagerten in der Scheune. Ihre Dimension verdeutlicht, dass der Pachthof eine herausragende Stellung im ländlichen Gefüge einnahm. Da das Gut Großeigen nie einer Erbteilung unterlag, übertraf es die Höfe in der Umgebung um ein Vielfaches an Größe.
Im Jahr 1791 erfolgte gemäß Inschriftbalken eine umfangreiche Renovierung der Scheune. Damals wurde das Dach mit Hohlpfannen eingedeckt, während die übrigen Gebäude noch Strohdächer besaßen.
Im Museum erfüllt das stattliche Zehnt-Depot heute erneut eine wichtige Funktion: Es dient als Austellungshalle und beherbergt immer wieder interessante Exponate.
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